05.12.2018 – Martinas Mittwoch

05.12.2018

So, nun haben wir schon über die Hälfte unserer Nikolauskonvoi 2018 Tour hinter uns. Noch 2x schlafen und ca. 24-30 Std. fahrt, dann sind wir wieder zurück. Ich freue mich schon ein bißchen auf zu Hause. Vor allem auf meine zweite Tochter, die 8 Tage auf uns verzichten musste, ich vermisse sie sehr. Wenn ich die Kinder und Jugendlichen hier so beobachte, dann haben die einen ein ähnliches Leben wie meine beiden Mädels und die anderen kämpfen mit ihren Familien ums Überleben. Die, die ums Überleben kämpfen würden wir am liebsten alle unterstützen, leider werden wir das nicht schaffen. Man sieht es ihnen ja auch nicht unbedingt an. Die Geschichte, die sich hinter den Kindern und Jugendlichen verbirgt ist oft nicht direkt sichtbar. Heute zum Beispiel waren wir an zwei Schulen. Die eine war eine Grund- und weiterführende Schule und die andere eine Berufsschule. Wenn man die Kleider betrachtet, denkt man sich „Hm… bin ich hier wohl richtig…“ aber dann fällt uns gleich ein, dass das durch Kleiderspenden nicht wirklich erkennbar ist, wie die Verhältnisse zu Hause sind. Erst als die Mamas dann ihre Lebensmittelpakete abgeholt haben, erkannten wir, dass wir auch hier wieder richtig waren. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir den Müttern und Kindern gleich noch ein neues paar Schuhe und Hygienepakete mitgeben konnten.

Am Spätnachmittag waren wir dann im Lager zurück. Nun heißt es den Sattelzug fertig laden für morgen. Das Lager muss morgen wieder leer sein. Morgen erwartet uns eine große Verteilstation, bei der uns 380 Familien erwarten. Wir haben noch genügend Lebensmittelpakete, Hygienepakete, Spielsachen und Schuhe, so dass wir hoffentlich auch morgen wieder unseren Funken der Hoffnung weitergeben können.

Ach und bevor ich es vergesse, ich bin schon etwas aufgeregt… Erinnert ihr euch an den Jungen von dem ich euch am Montag erzählt habe? Der, der von seiner Mama sitzen gelassen wurde und bei seiner Oma wohnt?

Diesen Jungen der mich von Anfang an hier im Kopf begleitet, werden wir morgen besuchen und ihn und seine Oma mit warmen Decken, Lebensmitteln, Hygienepakete und vielleicht auch mit ein wenig Hoffnung, Liebe und Zuversicht versorgen. Drückt mir die Daumen, dass alles klappt…